Die nominierten Inszenierungen wurden von unserer Nominierungsjury Anfang Mai nach ausführlicher Diskussion aller Sichtungen gemeinsam bestimmt. Im August erscheint das ausführliche Programmleporello der diesjährigen IKARUS-Spielzeit mit Aufführungsterminen aller Produktionen.
Eine Geschichte über Freundschaft nach dem Kinderbuch von Smriti Prasadam-Halls & Steve Small.
| Stückbeschreibung |
Bär und Eichhörnchen kennen sich
gut. Bär weiß immer wo Eichhörnchen´s Schätze liegen und welche Musik es gar
nicht mag. Eichhörnchen kennt Bär´s Lieblingsversteck und den Trick, wie man
Bär weckt. Sie machen fast alles gemeinsam, obwohl sie so unterschiedlich sind.
Das geht lange gut, aber auf einmal ist da ein Knacks. Ein Streit und Stille.
Eichhörnchen ist weg und Bär ist allein. Aber ohne einander geht es doch nicht…
oder?
Mit feinem Witz und ohne Worte erzählen die Artisanen in ihrem Stück für Kinder
ab 4 Jahren und Erwachsene über die Herausforderungen und das Glück von
Freundschaft, vom Allein Sein und davon, dass Unterschiede kein Hindernis sein
müssen.
| Aus der Jurybegründung |
In der sensiblen und klugen Inszenierung von Franziska Dittrich begegnen sich der Bär und das Eichhörnchen trotz großer gegebener Unterschiede auf Augenhöhe. Das Publikum erlebt deren Freundschaft, erfährt Höhen und Tiefen, irgendwann den kompletten Bruch, aber auch den erneuten Weg zueinander. Mit Humor, virtuosen Darsteller*innen und viel Feingefühl spiegelt das Stück die Dynamik von Freundschaften wieder, dass Meinungsunterschiede zu Herausforderungen werden, die man meistern kann, dass Alleinsein keine wirkliche Alternative zu einer wahren Freundschaft ist. Vor allem die zwei Puppenspieler*innen beeindrucken hierbei durch ihre pointierte und detaillierte Spielweise, so dass das Publikum gänzlich in den Kosmos der beiden Tiere abtauchen kann.
| O-Ton Jury |
Voller Sensibilität und Humor erlebt man in dieser Inszenierung die Herausforderungen, die eine Freundschaft mit sich bringt, begleitet zwei virtuos gespielte Wesen, die einem ans Herz wachsen, durch ihr gemeinsames Leben.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Di. 05.11., 10:00 | Figurentheater Grashüpfer
Mi. 06.11., 10:00 | Figurentheater Grashüpfer
Do. 07.11., 10:00 | Figurentheater Grashüpfer
https://theater-treptower-park.de/
| Credits |
Konzeption: Artisanen / Franziska
Dittrich
Regie: Franziska Dittrich
Spiel: Inga Schmidt / Stefan Spitzer
Puppenbau: Mechtild Nienaber
Bühnenbild: Stefan Spitzer
Musik: Mark Badur / Inga Schmidt
Fotografin: Sandra Hermannsen
Aufführungsrechte: Smriti Prasadam-Halls & Steve Small
Koproduktion: Schaubude Berlin / Figurentheater Grashüpfer im Treptower Park | gefördert durch Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
ein Stück für taube und hörende Kinder
| Stückbeschreibung |
Neugierig und abenteuerlustig reist
OttO Augenmerk von Universum zu Universum. Schließlich landet er auf der Erde.
Er beschließt zu bleiben und sie kennen zu lernen. Erstmal baut er sich ein
Dach über dem Kopf. Mit Klebeband und Fantasie bildet er ein Haus, ein Bett,
eine Küche, eine Dusche, einen Föhn und andere alltägliche Dinge. OttO lernt,
alles zu benutzen - und dann wird ihm langweilig. Ein Tag gleicht dem anderen.
Zum Glück besitzt er die einzigartige Fähigkeit, Dinge zu erschaffen und sie
auf jede beliebige Weise zu verändern. Er geht auf die Suche nach neuen Farben,
um seine Welt bunter und schöner zu machen.
| Aus der Jurybegründung|
Eine Bühne im Schwarzlicht, die sich nach und nach mit neonfarbenen Tapes in ein eigenes kleines Universum verwandelt - das Universum von Otto Augenmerk. Dieser findet Stück für Stück und mit viel Spielfreude heraus, was er zum Leben braucht, so dass es ihm in seiner Welt gefällt. Und so erfindet er sich aus nichts außer bunten Tapes ein Dach über dem Kopf, ein Bett, eine Dusche und was ihm sonst noch so fehlt. Staunend und tänzerisch bewegt sich Otto Augenmerk durch die von ihm erschaffene Welt und nimmt uns dabei mit, humorvoll und leichtfüßig, ganz ohne Worte und mit viel Raum für die eigene Fantasie. Dabei ist die Inszenierung ganz nah dran an der Spiel- und Erlebniswelt, am Erfindergeist und der Explorationsfreude von sehr jungen Kindern.
| O-Ton Jury |
Sich selbst die Welt erschaffen, aus einfachsten Mitteln und mit einer großen Portion Fantasie und Erfindergeist – Otto Augenmerk gelingt dies in dieser feinfühligen und humorvollen Inszenierung für taube und hörende Kinder auf erstaunliche Weise, ganz ohne Worte und mit einer so simplen wie faszinierenden Bühnen-Ästhetik.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Do. 12.09., 11:00
Uhr | ACUD Theater
Fr. 13.09., 19:00 Uhr | ACUD Theater
Sa. 14.09., 11:00 Uhr | ACUD Theater
So. 15.09., 15:00 Uhr | ACUD Theater
| Credits |
Konzept, Regie:
Gabriel Galindez Cruz
Ideen und Choreographie: Jan Kress und Gabriel Galindez Cruz
Performance: Jan Kress/ Nadia Kichler
Dramaturgie: Emilio Diaz Abregú
Licht: Asier Solana
Musik: Jonas Meyer Meyer
Kostüm: Federico Polucci
Bühnenbild: Brad Hwang, Gabriel Galindez Cruz
Assistenz: Valeria Oviedo Garcia, Johanna Paul
Coaching Visual Vernacular: Giuseppe Giuranna
Outside eye: Steve Stymest, Nadia Kischler
Dolmetscherin DGS: Isabel Wunschel
Grafik: Jana Dörfel
Produktionsleitung: Jutta Polić
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit: Sandra Ellegiers
eine Produktion von Gabriel Galindez Cruz | gefördert vom Fonds Darstellende Kunst - Neustart Kultur / Prozessförderung | unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt / Stipendien Tanzpraxis 2022/2023 | kreiert im Theaterhaus Mitte Berlin
Ein Tanzstück von Isabelle Schad mit Aya Toraiwa
| Stückbeschreibung |
Yuki Onna ist ein japanischer
Mythos. Er erzählt von einer geheimnisvollen Frau mit langen schwarzen Haaren,
die in der Kälte des Schnees auftaucht und alle Kinder, denen sie begegnet, zum
Spiel mit dem Wind einlädt.
Die Bühne verwandelt sich in eine weiße Schneelandschaft, während bildkräftige
Auszüge aus dem Märchen in Englisch, Deutsch und Japanisch mit den Bewegungen
Aya Toraiwas zu einem poetisch-sinnlichen Tanzerlebnis für alle Generationen
verschmelzen.
| Aus der Jurybegründung |
Kahl und kalt liegt der Bühnenraum vor dem Publikum. Und wirkt doch
einladend - fast warm. Ein Kind spielt im frischen Schnee. Selbstvergessen. Als
es anfängt zu schneien, möchte es nach Hause und folgt seinen Spuren. Aber der
frische Schnee hat sie bedeckt und das Kind findet den Weg nicht mehr. Da
entdeckt es durch das Schneetreiben hindurch im Wind schwarzes Haar - und folgt
ihm.
Mit eindrücklichen und markanten Bildern, die die Ästhetik japanischer Kultur
zitieren, mit einer über das gesamte Stück gehaltenen hohen Grundspannung, mit
ruhigen und klaren tänzerischen Bewegungen, mit subtilem Licht und
atmosphärischem Sound schafft Yuki-Onna ein intensives, eindrucksvolles und
lang nachklingendes Tanztheatererlebnis für ein Publikum fast ohne
Altersgrenzen.
| O-Ton Jury |
Ein Stück, was einen sofort in den Bann zieht, was einen so schnell nicht wieder loslässt und was einen in seiner Reduzierung und klugen Dramatik tief berührt. Ein Tanztheatererlebnis für alle!
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
So. 29.09., 16:00 | Tanzhalle Wiesenburg
Mo. 30.09., 10:00 | Tanzhalle Wiesenburg
| Credits |
Konzept, Choreografe: Isabelle
Schad
Co-Choreografe, Tanz: Aya Toraiwa
Lichtdesign, Technik: Madison Pomarico, Bruno Pocheron
Komposition, Sound: Damir Simunović
Voice Coaching: Ignacio Jarquin
Produktionsleitung: Heiko Schramm
Beratung junges Publikum: Dagmar Domrös
eine Produktion von Isabelle Schad | Koproduktion mit Toihaus Theater Salzburg | in Kooperation mit Tanzhalle Wiesenburg und Theater o.N. | gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin
Das Wesen der Wünsche
| Stückbeschreibung |
Gold! Macht! Bratwurst! Was
passiert, wenn eine Dschinnīya – ein weiblicher Flaschengeist – aus der
arabischen Wüste ausbricht und nicht mehr jeden Wunsch erfüllen möchte?! Was
brauche ich überhaupt im Leben, was wünsche ich mir sehnlichst, und was soll
und darf auch nur ein Wunsch bleiben? Stück für Stück füllt sich der Bühnenraum
mit Geschichten, Liedern und Wünschen. Mittendrin sitzt das Publikum in dieser
wachsenden Installation und begleitet einen jungen Musiker bei seiner Reise zu sich
selbst – immer dabei eine eigenwillige Dschinnīya, die ihn und das Publikum inspiriert,
tief in sich hinein zu horchen – in das eigene Reich der Wünsche und Träume.
Auf deutsch, wienerisch und arabisch erzählen Minouche Petrusch (Deutschland)
und René Sami Salim (Österreich & Saudi-Arabien) Geschichten mit Musik und
Schattenspiel und nehmen das Publikum mit auf eine märchenhafte Reise für alle
Sinne.
Im Nachspiel können alle Zuschauer*innen ihre eigenen Wünsche der Bühne
hinzufügen. So entsteht eine große, immer weiterwachsende Wunschinstallation in
der erstaunlich viele Gemeinsamkeiten entdeckt werden dürfen.
| Aus der Jurybegründung |
" جنيّة Dschinnīya" lädt das Publikum ein in eine zauberhafte und zugleich realitätsreflektierende Welt voller Fragen und Wünsche. Die Geschichte eines jungen Musikers auf Erkundungsreise seiner selbst und einer Dschinnīya, die nicht mehr einfach nur jeden Wunsch erfüllen will, regt zum Nachdenken über eigene Wünsche und Bedürfnisse an. Durch die einzigartige Inszenierung, die das Publikum aktiv einbezieht, wird eine intime Atmosphäre geschaffen, die die Zuschauenden auf eine Reise der Selbstreflexion mitnimmt. Das Spiel und Konzept von Minouche Petrusch zusammen mit Spiel und Musik von René Sami Salim sowie Ausstattung und Kostüm von Marie Akoury und dem Gesamtkonzept erschaffen eine Welt, in die das Publikum eintauchen kann, die sowohl unterhaltsam als auch inspirierend ist. Ein Theatererlebnis, das letztlich Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert und anregt.
| O-Ton Jury |
" جنيّة Dschinnīya" beeindruckt durch seinen gelungenen Umgang mit selbstverständlicher Mehrsprachigkeit sowie dem Hinterfragen von Erwartungshaltungen und letztlich dem Befreien von diesen hin zu einem selbstermächtigten Vorgehen und Ausdrücken.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Do. 05.09., 10:00 | Theater o.N.
Fr. 06.09., 10:00 | Theater o.N.
Sa. 07.09., 16:00 | Theater o.N.
So. 08.09., 16:00 | Theater o.N.
Do. 10.10., 10:30 | Haus der Statistik
Fr. 11.10., 11:30 | Haus der Statistik
Sa. 12.10., 15:00 | Haus der Statistik
So. 13.10., 16:00 | Haus der Statistik
Mo. 14.10., 11:00 | Haus der Statistik
Di. 15.10., 11:00 | Haus der Statistik
| Credits |
Idee, Spiel: Minouche Petrusch
Musik, Spiel: René Sami Salim
Ausstattung, Kostüm: Marie Akoury
Bühnenbau: Tilo Käbel, Katja Kentenich
Sounddesign, Licht: Edgardo Gomez
Produktionsleitung, Dramaturgie: Hannes Raphael
Fotos: Till Budde
Video: Markus Roche, Jens Staeder
Besonderer Dank gilt Nora Amin, Michaela Millar, Katharina Dimitrov-Mohammad & der Klasse 6a der Heinrich-Seidel Grundschule, Nadim Akoury, Belinda Masur, Mario Teuber, Karoline Heyde, Victor Gismondi, Oma Leni, Yaser Mohammad, Tina Schulle, Silke Saalfrank, Vera Strobel, Dagmar Domrös, Gutshof Einklang, allen Wünscher:innen
eine Produktion von Minouche Petrusch | in Kooperation mit Theater o.N. | gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Ein partizipatives Stück mit Krump-Tänzer*innen von Janne Gregor
| Stückbeschreibung |
Wem gehört die Bühne? Das fragen
sich vier Krump-Tänzer*innen und nehmen das Publikum mit ins Scheinwerferlicht.
Krump ist ein Tanzstil, der erst seit Kurzem auch auf der Bühne präsent ist. Er
ist als afrodiasporische Tanzkultur auf den Straßen von L.A. entstanden und
gründet auf einem Aufbegehren gegen soziale Ungleichheit und Diskriminierung.
Für viele Tänzer*innen ist Krump bis heute Zufluchtsort und Familienersatz. Die
Krump-Community stiftet Gemeinschaft, hier geht es darum sich zu zeigen und
sich gegenseitig zu unterstützen.
Dieses selbstermächtigende Lebensgefühl von Krump überführt die Choreografin
Janne Gregor in den Theaterraum und bricht gewohnte Hierarchien zwischen
Publikum und Performer*innen auf. Im engen Austausch mit Schüler*innen entsteht
so live eine lebendige Choreografie. Der Tanz wird zum Mittel der Verständigung,
jede Vorstellung zu einem einzigartigen Erlebnis, das erfahrbar macht, warum man
das Tanzen einfach nicht lassen kann.
| Aus der Jurybegründung |
Krump als urbaner Tanzstil feiert die Freiheit des persönlichen Ausdrucks. Krump als Community ermöglicht in einer Atmosphäre von Zusammenhalt und Unterstützung den spielerischen Wettstreit. Zuschauen, anfeuern, mitmachen: An diesen Qualitäten lässt die partizipative Krump-Performance der Tanzkomplizen teilhaben. Ohne Worte vermitteln die vier Tänzer*innen, wann wir ihnen zusehen, ihren Bewegungen folgen oder uns eigene Schritte ausdenken können. Wie von selbst entsteht im klar gegliederten Bühnen(frei)raum mit seinen Graffitti-Kulissen eine temporäre Gemeinschaft. Niedrigschwellig, aber mit hohem Lustfaktor lernt ein junges Publikum ab 6 Jahren eine Kunstform kennen, die als selbstermächtigende soziale Bewegung Schwarzer Tänzer*innen begann und mit der Bühne einen neuen Ort erobert hat.
| O-Ton Jury |
Mitmachen statt zusehen – darauf beruht Krump als urbaner Tanzstil. In Janne Gregors partizipativer Performance kann, wer möchte, die Choreographie mitgestalten. So entsteht in dem allen Anwesenden eröffneten kreativen Freiraum eine temporäre Gemeinschaft oder: Bühnen-Utopie.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Fr. 13.09., 11:00 | Podewil
| Credits |
Künstlerische Leitung,
Choreografie: Janne Gregor
Von und mit: Queen Buckhype, Iman Gele, Kofie DaVibe, Baby Wave
Bühne, Kostüm: Johanna Schraut
Musik: Moritz Thorbecke, BravoDomo
Lichtdesign: Luigi Kovacs
Dramaturgische Begleitung: Thomas Schaupp
Assistenz Choreografie und Produktion: Lena Klink
Tanzvermittlung: Amelie Mallmann, Lucia Matzke
Outside Eye: Livia Patrizi
Audio-Bearbeitung: Matthias Millhoff
Produktionsleitung: Sina Kießling, Thomas Dörschel
Fotos: René Löffler
Eine Produktion von TANZKOMPLIZEN in Zusammenarbeit mit dem tanzhaus nrw, gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Förderprogrammes „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ und take-off: Junger Tanz. Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).
Eine Musik-Theater-Collage über den Vogelzug | Uraufführung
| Stückbeschreibung |
Auf ihren Reisen über Kontinente
hinweg vollenden Zugvögel wahre Odysseen. In erstaunlichen Formationen legen
sie tausende Kilometer zurück, trotzen Stürmen, überwinden Gebirge und
Phasender Erschöpfung. Doch wie finden sie gemeinsam ihren Weg? Woher wissen
sie, in welche Richtung sie fliegen müssen? Folgen sie den Sternen oder dem
Mond? Rufen sie sich gegenseitig? Oder lernen sie die Navigation von ihren
Eltern? Und wie orientieren sie sich in einem sich verändernden Klima?
Das Ensemble DieOrdnungDerDinge erblickt am Theaterhimmel die Flugrouten
zahlreicher Zugvögel und beschäftigt sich in der Musik-Theater-Collage mit den
Fähigkeiten, die man zu Lande, zu Wasser und in der Luft braucht, um in fernen
Ländern anzukommen. Die drei Darsteller*innen greifen den Klang des Zwitscherns
und Krächzens auf und machen mit den Vögeln Rast auf ihren unglaublichen Wegen
in die Ferne. Sie werfen einen Blick auf die Migrationslinien ihrer eigenen
Familien und begeben sich zurück auf die Spuren von Kranich, Nachtigall, Gans und
Kuckuck: das Ensemble entdeckt den sechsten Sinn der Vögel, bestaunt ihre
Anatomie und lässt sich von ihren Flugkünsten begeistern. Es entsteht eine
Komposition aus barocken und zeitgenössischen Vogelklängen, Bildern und
Geschichten über das beständige Wandern, das Mensch und Vogel zu verbinden
scheint.
| Aus der Jurybegründung |
Barock trifft Pop trifft Vogelkunde. Viele Welten bringt das Ensemble „DieOrdnungDerDinge“ zusammen. Drei Perfomer:innen führen mit verspieltem und verschmitztem Ernst in eine traumartige Landschaft voller Wolken, sinnlicher Projektionen und schräger Vogelkostüme. Mit virtuos gespielten Instrumenten wie Cello, Klavier und Violine, sowie dem eigenen Gesang treten in einen fesselnden Dialog mit den Vogelstimmen. Und entwickeln dabei auch ganz eigene Sounds. Gleichzeitig vermittelt das Ensemble auch verblüffendes Wissen über Zugvögel wie den Kranich– und über uns Menschen, unsere Lebenswege und Migrationslinien. So weckt das Stück schwebend leicht die Liebe zu den Vögeln ebenso wie die zur Musik. Und baut fantastische Brücken zwischen beiden.
| O-Ton Jury |
„Weltenwandern“ taucht ein in die geheimnisvolle Welt der Zugvögel mit einer sinnlichen Klang- und Bildlandschaft, von Barock bis Pop. Das Stück zeigt: Die besten Wege zurück zur Natur führen über die Musik. Ein hintersinniges Fest für Ohren, Augen und Hirn.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Do. 05.09., 17:00 | FELD Theater
| Credits |
Von und mit DieOrdnungDerDinge:
Cathrin Romeis (Perfomance, Cello), Vera Kardos (Perfomance, Geige), Iñigo
Giner Miranda (Performance, Klavier)
Künstlerische Leitung: Cathrin Romeis
Arrangements, Komposition: Iñigo Giner Miranda
Dramaturgie: Franziska Seeberg
Ausstattung: Àngela Ribera Adrover
Medienkunst: Quiet City, Daniela del Pomar, Paul Holdsworth
Regieassistenz: Tobias Felice
Technische Leitung, Licht: Stefan Neumann
Grafik: Gabi Altevers
Öffentlichkeitsarbeit: Nora Gores
Künstlerische Produktionsleitung: Ayako Toyama
Produktion FELD Theater: Helena Palmer
eine Produktion von DieOrdnungDerDinge | in Koproduktion mit dem FELD Theater für junges Publikum | gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, von Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten und Stipendium Musikalische Komposition der Baskischen Regierung | Unterstützung durch Kulturinitiative Förderband gGmbH | Medienpartner: taz
nach dem gleichnamigen Film von Karsten Dahlem | Uraufführung
| Stückbeschreibung |
Ole ist der Boss. Und als Boss weiß er, was Jungs so zu tun haben. Erstens: Alles doof finden, was mädchenmäßig ist. Und zweitens: Mit seiner Gangstergang schwächere Kinder einschüchtern. Doch dann trifft er auf die selbstbewusste Lu, die Neue in der Klasse und ALLES wird anders. Denn dummerweise entdeckt ausgerechnet sie sein größtes Geheimnis. Ole liebt es nämlich, heimlich sein Prinzessinnenkleid anzuziehen und sich zu schminken. Jetzt hat Lu den Boss in der Hand und wenn der nicht auffliegen will, wird nun nach ihren Regeln getanzt. Oles sicher geglaubte Welt steht plötzlich Kopf...
PRINCESS erzählt die Geschichte zweier Außenseiter, die sich auf eine Reise zu sich selbst begeben und lernen, dass es sich lohnt mutig zu sein und zu tun, was man wirklich fühlt.
| Aus der Jurybegründung |
Was ist ein „richtiger“ Junge: Einer der sich prügelt, andere mobbt und Arschbomben im Schwimmbad macht? Oder einer, der sich schminkt, tanzt und Kleider trägt? Mit Geschlechter-Klischees bricht das berührende Stück auf fesselnde Weise: Gang-Boss Ole, überragend gespielt von Daniel Pohlen, gibt nach außen den Knallharten und trägt doch heimlich am liebsten sein Prinzessinnenkleid. Ausgerechnet die forsche Lu, neu in der Klasse und alles andere als ein typisches Mädchen, erfährt davon. Lässt sie den Boss auffliegen? Das Publikum fiebert, lacht und leidet mit in dieser temporeichen Inszenierung, die stets nah an der Erlebniswelt der Jugendlichen bleibt, mit einem großartigen Ensemble und packenden Live-Musikelementen. Ein Stück, das zeigt: Es sich lohnt mutig zu sein. Auch wenn das blutig enden kann.
| O-Ton Jury |
„Princess“ stellt Geschlechter-Klischess auf den Kopf in einer fesselnden Inszenierung um „richtige“ Jungs, die auch mal ein Prinzessinnenkleid tragen wollen – und um den Mut zu sich selbst zu stehen. Und das mit einem berührenden, sehr kaputten Happy-End.
| Aufführungstermine |
Do. 19.09., 11:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
Fr. 20.09., 11:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
So. 22.09., 16:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
Fr. 18.10., 11:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
Sa. 19.10., 16:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
Mo. 21.10., 18:00 Uhr | GRIPS Theater, Hansaplatz
https://www.grips-theater.de/de/
| Credits |
Darstellende: Daniel Pohlen, Eike
N.A. Onyambu, René Schubert, Sarah El-Issa
Regie: Karsten Dahlem
Bühne: Justyna Jaszczuk
Kostüm: Silvie Naunheim
Musik: Katrin Mickiewicz, Hans Schlotter
Dramaturgie: Tobias Diekmann
Theaterpädagogik: Lama Ali, Gitanjali Schmelcher
ein urbanes Märchen von Jonathan Harvey - aus dem Englischen von Lisa Wegener
| Stückbeschreibung |
Ein Hochhaus, eine Etage. Jamie,
Ste und Leah wohnen nebeneinander. Jamie schwänzt manchmal die Schule, für Ste
ist es zuhause manchmal zu gefährlich. Leah ist von der Schule geflogen und
nervt nun alle mit viel zu lauter Musik, die sie braucht, um Halt zu finden.
Jamie und Ste verlieben sich. Sandra, die Jamie ganz allein großzieht, versucht
alles im Griff zu haben, auch weil sie weiß, dass alle alles mitkriegen. Tony,
ihr Freund, will helfen. Und gemeinsam erzählen sie von queerer Liebe, extremer
Nähe, von der Suche nach Identität und von der schwierigen, aber wichtigen
Aufgabe, bei sich zu bleiben, gerade wenn der Wunsch, dazuzugehören oder sich
abzugrenzen, stark ist.
Als Jonathan Harvey 1993, in den Nachbeben der AIDS-Krise, „Beautiful Thing“
schrieb, waren LGBTQIA+ Geschichten vom Schmerz dieser Zeit geprägt. Für Harvey
war es wichtig, dem eine queere Liebes-Komödie entgegenzusetzen, die
gleichzeitig auch von Klasse und Care-Arbeit erzählt. Für die Parkaue wird
dieses Stück neu übersetzt. Regisseurin Babett Grube und ihr Team möchten mit der
Inszenierung einen Raum eröffnen, in dem eine Auseinandersetzung mit fluider
Identität, community und dem, was eine normative Gesellschaft unseren Körpern
zuschreibt, stattfinden kann.
| Aus der Jurybegründung |
Jamie, Ste, Leah und so viele Fragen des
sogenannten Erwachsen-Werdens. Wer prägt unsere Identität und wie kann mensch
sich dem widersetzen? Wie nah darf Nähe sein und wann ist eine Freundschaft
vielleicht doch Liebe? Und was bedeutet das dann für uns? Das Ensemble der
Parkaue setzt sich mit Leichtigkeit, sorgfältiger schauspielerischer Leistung
und einem grossen Feingefühl für die kleinen Zwischenmomente - und töne mit
Themen wie queere Liebe, Zugehörigkeiten und persönlichen Grenzen auseinander.
Jamies Mutter findet trotz Schwierigkeiten durch soziale Ungleichheiten
Momente, vergnüglich und unbeschwert mit Jamie eine Familie zu sein. Wäre da
nur nicht Tony, in den sie verliebt ist - Kann er auch mit Jamie und ihr leben,
wollen die beiden das überhaupt? Wie frei können vielleicht auch Eltern mit
Bedürfnissen umgehen?
Es endet mit einer Performance - Aber einer selbstgewählten. Denn Jamie und Ste
haben überhaupt keine Gründe, sich zu verstecken. A beautiful thing wirft viele
Fragen auf - Vor allem, wie ein junger Mensch sich selbst sein, sich bleiben
kann während des Dazugehörens so gross, so schwierig erscheint.
| O-Ton Jury |
Empowernd, enthusiastisch und ehrlich – "Beautiful Thing" berührt und holt ab, ganz ohne Klischees und setzt sich neben der grossen Frage nach Identität charmant auch mit Thematiken wie neue Familienbilder, Wohnformen und Sozialer Herkunft auseinander. Sowohl die Message wie auch die Figurensprache bleiben durchgehend zugänglich und inspirieren.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
aktuell keine Spieltermine veröffentlicht
| Credits |
Regie: Babett Grube
Bühne: Camille Lacadee
Kostüme: Andrea Barba
Musik: houaïda
Dramaturgie: Alicia Agustín
Künstlerische Vermittlung: Soraya Reichl, Nils Erhard
Mit: Birgit Berthold, Salome Kießling, Claudia Korneev, Yazan Melhem, Andrej
von Sallwitz
Nach dem Roman “Wir holen uns die Nacht zurück” von Nora Hoch
| Stückbeschreibung |
Kaja und IIvy - zwei Mädchen wie
Schwestern. Sie wachsen im gleichen Haus auf und entdecken die erste Liebe,
Partys – und Drogen. Die Freundschaft kommt an ihre Grenzen, als Kaja immer
weiter in den Drogensumpf abrutscht und IIvys Rettungsversuche scheitern. Als
Kaja zugedröhnt von einer Party verschwindet, begibt sich Ilvy mit ihrem Freund
Kaan auf die Suche nach ihr. Dabei offenbart sich ein Leben, von dem IIvy
nichts wusste.
Wir holen uns die Nacht zurück ist ein Roadmovie, wild, anarchisch und gegen
alle Regeln. Es geht um Drogensucht, Co-Abhängigkeit und Loyalität in einer Freundschaft:
Wie kann man einen geliebten Menschen schützen, ohne sich dabei selbst zu
verlieren?
| Aus der Jurybegründung|
Zwei Freundinnen, seit ihrer Kindheit unzertrennlich, durchleben eine Krise. Gemeinsam entdecken sie den Reiz von Partys, Alkohol und Jungs, aber als Kaya immer öfter Drogen nimmt, muss Ilvy sich entscheiden: Hält sie weiterhin unverbrüchlich zu ihrer besten Freundin oder ist es Zeit, getrennte Wege zu gehen? In Nora Hochs eigener Adaption ihres Jugendromans am Theater Strahl besticht der ausdrucksstarke Text. Direkt, schonungslos und empathisch erzählt die Spielfassung von den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Mit einfachsten Inszenierungsmitteln veranschaulichen die Regisseurin Masha Sapizhak und die drei Darsteller:innen die emotionalen Nöte der Figuren, ohne zu belehren. Und gemeinsam mit dem Choreographen Florian Bilbao finden sie ein bestechendes Bild für Kayas Abdriften in eine andere Realität.
| O-Ton Jury |
Wie Drogensucht eine Kindheitsfreundschaft zu zerstören droht, erzählt diese Romanadaption mit emotionaler Dringlichkeit. Um die Welt der Figuren fühlbar zu machen, genügen ein bestechender Text, mitreißende Darsteller:innen und einfachste Inszenierungsmittel.
| Aufführungstermine bis zur IKARUS-Preisverleihung |
Di. 10.09., 18:00 | Theater Strahl im Kulturhaus Schöneberg
Mi. 11.09., 11:00 | Theater Strahl im Kulturhaus Schöneberg
| Credits |
Text: Nora Hoch | nach dem Roman “Wir holen uns die Nacht zurück” ©
2022, dtv
Regie: Masha Sapizhak
Ausstattung: Arina Slobodianik
Choreografie und Theaterpädagogik: Florian Bilbao
Regieassistenz: Aybüke Kara
Spieler*innen: Jana Heilmann, Leon Zawadi Kasili, Anne Sofie Schietzold
gefördert mit Mitteln der Spartenoffenen Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt | in Kooperation mit dem Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.
Von September bis Anfang November sind die nominierten Produktionen in den Theatern zu erleben.
Alle Spieltermine findet ihr auf dieser Seite in den Texten zu den nominierten Produktionen und in der Onlineversion unseres IKARUS-Spielplan-Flyers.
Ab Mai starten wir auch mit der Suche nach den Mitgliedern der IKARUS-Jugendjury, denn beim IKARUS bestimmen Jugendliche selbst, welche Inszenierung sie auszeichnen möchten. In mehreren Workshops und bei den Stückbesuchen der nominierten Inszenierungen werden die Jugendlichen eigene Bewertungskriterien entwickeln und ihre eigenen Preisträger:innen bestimmen. Neben der Jugendjury wird auch wieder eine Fachjury von September bis November die nominierten Stücke besuchen. Weitere Infos findet ihr hier.
Insgesamt werden vier IKARUS-Preise vergeben: Sowohl die Fachjury als auch die Jugendjury werden jeweils einen IKARUS-Preis an ein Kinder- und an ein Jugendtheaterstück vergeben. Alle Preise sind gleichwertig mit einem Preisgeld von 2.500,- € dotiert.
Wir freuen uns auf eine wundervolle IKARUS-Preisverleihung, mit Einblicken in alle inszenierten Stücke, einer tollen musikalischen Begleitung und einer wundervollen Moderatorin (Pia Amofa-Antwi).
Wir laden alle theaterbegeisterten und solche, die es noch werden wollen herzlich ein, Teil der Preisverleihung zu sein. Kostenfreie Eintrittskarten zum direkten Download könnt ihr euch auf unserer Ticketseite bei Eventbrite sichern (https://kurzlinks.de/ikarus24).
Achtung: Beim Aufrufen der Ticketlinks, öffnet sich ein neues Fenster und ihr werde auf die Webseite von Eventbrite weitergeleitet.
Video: Zeitgebilde Filmproduktion